von Dagmar Nieß
Manchmal ist man mit seiner Arbeit grundsätzlich zufrieden, aber einzelne Aspekte bedürfen der Veränderung. Diese Veränderung kann sowohl in der äußeren Wirklichkeit, aber auch in der inneren Welt stattfinden.
Auf unsere inneren Bilder, Gefühle und Empfindungen können wir bewusst Einfluss nehmen und somit unser inneres Erleben positiv verändern. Die Wirklichkeit wird anders wahrgenommen werden. Also, rein durch unsere Vorstellungskraft.
Aber Achtung:
Für kurzfristige, nicht veränderbare negative Situationen kann das sehr hilfreich sein. Allerdings soll das nicht heißen, dass man sich alles schön denken soll und nichts mehr in der Wirklichkeit an Verbesserungen oder Veränderungen vornimmt.
Photoshop im Kopf
Aus einem Coaching : Die Klientin war in einem Weiterbildungsunternehmen beschäftigt. Sie war zuständig für die Unterrichtung von Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie für
administrative Aufgaben.
Für den Verwaltungsteil ihrer Tätigkeiten stand leider nur ein kleiner Raum im Souterrain zur Verfügung - dunkel, niedrige Decke, kleines Fenster. Hier fühlte sie sich eingeengt, bedrückt und nicht in ihrer Kraft. Es bestand kurzfristig keine Möglichkeit, ein anderes Büro zu bekommen. Die Stelle wollte sie deswegen aber nicht wechseln.
Wie konnte sie sich in einen guten und kraftvollen Zustand bringen, wenn sie den Raum betrat?
"Ich mach' mir die Welt wie sie mir gefällt..."
Als Coach machte ich sie mit der mentalen Technik vertraut, die Eigenschaften eines Raums unabhängig von den tatsächlichen Gegebenheiten in der eigenen Vorstellung zu verändern.
Jeder wird das Phänomen in der negativen Variante kennen: Aufgaben, die einen drücken, werden vor dem inneren Auge immer größer. Gegenüber einem Menschen, vor dem man Angst hat, fühlt man sich klein.
Im Coaching erarbeite ich mit den Klienten, dieses Prinzip in positiver Richtung zu nutzen.
Meine Klientin sollte sich nun ihren verhassten Verwaltungsraum vorstellen. Sie wurde Regisseurin von diesem Raum: In ihrer Vorstellung machte sie den Raum größer, heller und mit Sonnenstrahlen durchflutet. Sie stellte fest, dass sie jetzt in diesem Raum ihre Kraft wieder spüren konnte. Je nach Bedarf änderte sie die einzelnen Elemente mehr oder weniger stark.
Nach dem Coaching hängte sie noch passende Bilder im Raum auf, um sich immer wieder an diese neuen und starken gedanklichen Veränderungen zu erinnern. Sie konnte jetzt den Raum im neuen Licht sehen und das Arbeiten fiel ihr leichter.
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